Anekdoten

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Rétrospective

Theken-Klatsch

Aushilfen für den Theken- und Servicebereich gesucht

In eigener Sache: Das Le Midi sucht ab sofort für den Theken- und Servicebereich neue Aushilfskräfte (gern Studentinnen und Studenten), die zum einen bereits in der Gastronomie gearbeitet haben, zum anderen der französischen Kultur und Lebensart aufgeschlossen gegenüber stehen. Wer Näheres erfahren möchte: Zusätzliche Informationen sind beim Patron erhältlich – unter der Rufnummer Tel. (0251) 445 39.

Wie die Guillotine vor dem Männerklo landete …

Auf verschlungenen Pfaden muss die Nachricht von der im Le Midi auf dem Herrenklo platzierten Guillotine bei einer bundesweit bekannten Berliner Boulevard-Zeitung gelandet sein. Jedenfalls rief jüngst eine Redakteurin des Blattes beim Patron an, erbat erstens nähere Auskünfte über das vor einem der Männer-Urinale aufgestellten Fallbeil – und wünschte sich zweitens ein Foto von der Köpfmaschine. In beiden Fällen konnte der Journalistin geholfen werden – wie die beigefügte Story beweist:

Die Kulturkneipe „Le Midi“ in Münster: Schauplatz für das vermutlich skurrilste Pissoir Deutschlands. Denn genau vor einem der Männer-Urinale prangt die zwei Meter hohe Guillotine. Zwar nur eine Attrappe, doch ihre abschreckende Wirkung erzielt die Nachbildung allemal. „Dieses Becken“, schmunzelt Kneipier Wolfgang Krause, „ist immer das sauberste.“  So scheinen die Herren insgeheim Riesen-Angst davor zu haben, dass durch eine unbedachte Körperdrehung ausgelöst doch noch das Fallbeil auf ihr bestes Stück niedersaust.  Deshalb machen sie um das Teil einen großen Bogen. Ganz im Gegensatz zu den weiblichen Besucherinnen: Krause will sogar manch hintergründig kichernde Dame gesehen haben, die mit schelmischem Gesichtsausdruck von der Inspektion der Köpfmaschine zurückkehrte.

Dass ihn die Geschichte inzwischen richtig belustigt, mag der Patron nicht verhehlen. Ursprünglich hatte er – durch und durch der frankophilen Lebensart zugetan – das Höllengerät am Eingang einer seiner früheren Gaststätten aufgestellt. Damals, im Juli 1989 – anlässlich der 200-Jahr-Feier für die Französische Revolution.  „Ein Symbol, mit dem ich als Altachtundsechziger öffentlich auf das geschichtsträchtige Datum  hinweisen wollte.“  Als er später das französische Lokal „Le Midi“ eröffnete, landete das kleine Monstrum vor dem WC – und blieb bis heute dort stehen. Als Mordinstrument hat es  übrigens die Fantasie der beiden Krimi-Autoren Brigitte und Gerd Bracht beflügelt: In ihrem Buch „Tödliches Solo“ wird die Leiche ausgerechnet auf der Toilette dieses Wirtshauses entdeckt. Neben der Guillotine ….

Tatsächlich: Die Redaktion hat sich der Sache angenommen …

Und die Geschichte vom Fallbeil vor dem Männer-Pissoir führte jetzt auch zu einem launigen Artikel in den Westfälischen Nachrichten.

Blues-Barde Tom Vieth bringt Nachwuchstalent mit

“Unverwechselbar”, “einmalig”: So beschreiben Rezensenten das Blues-Feeling von Tom Vieth (Foto), Urgestein in der deutschen Szene. Ein Musiker, der schon mit Größen wie Eddie Campbell, John Primer oder Eddie Shaw auf der Bühne stand. Was Vieth zusätzlich auszeichnet: das untrügerische Gespür für Newcomer. Zum Kurz-Auftritt beim “Café-Théâtre” im Le Midi – anberaumt für Sonntag, 18. Dezember 2011 – bringt er Gitarrist Malte Wollenburg mit. Fünfzehn Jahre jung, aber unter Kennern längst der Geheimtipp. Die Intensität, mit der das Nachwuchstalent die schwarzen Rhythmen zelebriert, verblüfft alle, die den Schüler zum ersten Mal spielen hören. Beginn der Veranstaltung: 20 Uhr.

“Hi You There”: Songs haben über 40 Jahre auf dem Buckel

Damals, Mitte der Sechziger im kleinen, beschaulichen Städtchen Lüdenscheid: Die Bracht-Zwillinge gründeten zusammen mit ihrem Freund Peterchen Wever sowie weiteren Mitstreitern ihre erste Band – “Hi You There” (das Foto zeigt den Unterschied: früher – heute). Eine Combo, mit der sie eifrig den Ort aufmischten und zur lokalen Berühmtheit avancierten. Kein Wunder, dass Revival-Auftritte dieser Formation – der nächste Gig ist für den 18. November im münsterschen Le Midi geplant – auch heute noch, über vierzig Jahre später, schwer angesagt sind. Was im Vorfeld solcher Feten alles passieren kann, hat Gerd Bracht in einem seiner vielbeachteten Online-Blogs selbst beschrieben. Wir veröffentlichen den Beitrag in Auszügen:

„Hallo Gerd, ich bin’s, Wolli“, stöhnte er. „Hör auf zu stöhnen“, antwortete ich, „was ist los?“„Ihr müsst Euer Konzert absagen. Im Sauerland geht nichts mehr!“ Und weiter:
„Ächz, stöhn!“

Ich fragte mich, was denn jetzt wohl wieder los sei. Ein Konzert absagen wegen Schnee? Das wäre das erste Mal seit über vier Jahrzehnten. Und außerdem, irgendwie gehören wir Zwillinge und Peterchen ja doch wohl immer noch ein wenig zur Spezies der Sauerländer, dieser Volksgruppe, für die Frieren ein Fremdwort ist, und die sich niemals, wirklich niemals, durch klimatische Widrigkeiten wie Regen, Matsch, Schnee, Eis oder Sturm von einmal geplanten Trinkgelagen und Konzerten abhalten lässt.

„Was heißt das, Wolli, du kommst doch aus Lüdenscheid, seit wann machst du dir denn wegen so ein wenig Schnee ins Höschen?“ fragte ich provokativ. „Es herrscht Land unter, Gerd. Die A 45 ist dicht! Vergesst Euer Konzert!“ Dann wieder: „Ächz, stöhn, dabei wäre es so schön gewesen.“ „Wenn die Autobahn dicht ist, okay, dann über Land, wo ist das Problem?“ Das klang vermutlich ein wenig großspurig, denn Wolli antwortete: „Mach was du willst, ich jedenfalls bleibe hier!“ Und legte auf. Na ja – und da machte ich mir Gedanken um meinen alten Freund. War er vielleicht jetzt doch in den langen Jahren im Münsteraner Tiefland verweichlicht? Ja, was glaubte er denn? Sollten diese weißen, unser grünes Münsterland mit einem Leichentuch bedeckenden Flocken von bösen Mächten auf die Erde geschickt worden sein, um uns hinter den warmen Kamin zu verbannen?

… Wir fuhren zwar langsam, aber wir kamen an. Na ja, und dann waren wir da, wir spielten Lieder, die allesamt mindestens 40 Jahre auf dem Buckel hatten, und feierten mit etwa zweihundert Sauerländern ein großes gemeinsames Wiedersehensfest. Vom Wetter, Temperaturen oder Schnee sprach an diesem Abend niemand, auch nicht die von weit her angereisten aus München, vom Niederrhein oder gar aus Berlin. Für einen Abend waren sie wieder das, was sie vor einem halben Jahrhundert schon waren: Sauerländer.

Am Samstagabend, etwa 21 Uhr 30, kurz nach der ersten Pause – wir spielten gerade „Let’s go to San Francisco“ – bahnte sich ein neuer Gast seinen Weg durch die Zuschauer bis vor die Bühne: Wolli war da! Ein Stück weit ist eben auch Wolli noch Sauerländer!

“Dreistigkeit siegt”: Patron erzählt im Radio Berlinale-Coup

Er hat sie alle genarrt. Ausgetrickst, vorgeführt. Schlich sich an sämtlichen Sicherheitskräften vorbei, nur um seinen Idolen, den Rolling Stones, nahe zu sein. Was sich Kneipier Wolfgang Krause bei der Berlinale anno 2008 leistete, war ein echtes Husarenstück. Ohne Einladung, ohne Karte, ohne Journalistenausweis wohnte er der begehrten Eröffnungsveranstaltung bis zum Morgengrauen bei. „Ich“, grinste er damals verschmitzt, „ich bin kein einziges Mal kontrolliert worden.” Jetzt hatte die Angelegenheit für ihn doch noch ein Nachspiel: Von hessischen Rundfunkreportern, die über zig Ecken die persönliche Handynummer ausbaldowert hatten, wurde er Mitte dieser Woche angerufen – mit der Bitte um O-Töne zum Thema “Dreistigkeit siegt”. So musste Krause ein weiteres Mal die aberwitzige Geschichte erzählen – wie er seinerzeit geschickt an den Aufpassern vorbei in den Festsaal schlüpfte, fortan genüsslich Champagner schlürfen und das Büfett ausprobieren durfte. Stets in Reichweite von Jagger und Co. “Mein größter Coup”,  heißt es schelmisch in der Rückschau.

Im Archiv geblättert: Dem hiesigen Online-Portal echo-muenster war die Geschichte von dem Berlinale-Coup im Februar 2008 eine fette Aufmacher-Story wert.

Ausstattung, Ambiente, Angebote – alles gut

Sie kommen gerne auf einen Absacker, meistens dienstags, nach der Probe – die Damen und Herren der Gospel-Formation „epiFUNias“. Unter ihnen Winne Voget (Foto), Dirigent und Mastermind des Ensembles, zugleich langjähriger 6-Zylinder. Gemeinsam sitzen die Gruppenmitglieder dann an langen Tischen beieinander, lachen, klönen, beenden den Abend in gemütlicher Runde. Jüngst machte mich Voget aber richtig verlegen. Zufällig durfte ich mithören, wie er gegenüber einem anderen Gast das Le Midi in den höchsten Tönen lobte: Ausstattung, Ambiente, Angebote – allem gewann der Chorleiter eine positive Note ab. Mir, dem Patron, ging das unterdes warm herunter. Danke Winne!

Abstecher zum Paris-Konzert von Charles Aznavour

Für kurze Zeit ist er noch einmal unterwegs: So hat der Patron die Geschäfte gut eine Woche lang seinem bewährten Kneipen-Team übertragen. Zum einen gilt es aus Frankreich jenen roten Wohnwagen abzuholen, mit dem er als 2 CV-Gespann beim Welt-Ententreffen in Salbris für Aufsehen sorgte, zum anderen gönnt sich der Chef einen Abstecher nach Paris zum Konzert von Charles Aznavour. Und wer Monsieur Krause näher kennt, der weiß: Ohne originelle Sammlerstücke für das Lokal kehrt der Mann nie von Reisen zurück. Insofern haben alle etwas von dem kleinen Ausflug ins Nachbarland.

Hausherr Jagger glänzte durch Abwesenheit

Wieder daheim! Und alles war gut. Besonders das Autochen ist auf der Strecke zum Welt-Ententreffen in Salbris (und zurück) wie ein Döppchen gelaufen, hat unterwegs nicht ein einziges Mal gemuckt. Okay – mitsamt Wohnwagen konnten die Steigungen bisweilen nur im ersten Gang bewältigt werden, aber ansonsten gab’s keinerlei größere Probleme. Im Reisegepäck befinden sich nun jede Menge frischer Devotionalien: urige Schmuck- und Dekorationsstücke, die im Le Midi alsbald ihren neuen Platz finden. Das erhoffte Erinnerungsfoto ließ sich allerdings nicht einfangen. Beim Abstecher nach Amboise zum Schlösschen von Mick Jagger glänzte der Hausherr leider durch Abwesenheit …. So muss der Schnappschuss von der Berlinale (siehe Foto) als Ersatz dienen.

Der Patron spielte die  Champagner-Arie

Was bislang kaum jemand wusste: Bis ins zarte Teenageralter hinein ging der Patron (Foto) regelmäßig zum Klavierunterricht. Damals, in seiner Heimatstadt Lüdenscheid. Dass auch nach 45 Jahren einiges davon hängen blieb, bewies er beim Auftakt zum jüngsten Liederabend mit Jean-Claude Séférian: Da setzte sich der Kneipier beherzt an das Klavier und griff mit flinken Fingerchen für die so genannte “Champagner-Arie” in die Tasten. Kaum hatten die Gäste das kleine Präludium wahrgenommen, hörte das Gemurmel im Saal auf – und das Konzert konnte beginnen. Gleich zweimal hintereinander sorgte Séférian mitsamt Band an diesem Wochenende für ein volles Haus. Begeisterter Applaus zum Schluss der Auftritte waren ihm, dem Publikumsmagneten, beide Male gewiss. Monsieur Krause überlegt jetzt schon, mit welchen Piano-Stücken er die Besucher bei den nächsten Veranstaltungen des Chansonniers überraschen soll.

Stephanie K.: Die Frontfrau mit der sinnlichen Stimme

Von New York nach Münster gewechselt. Und dann die Westfalen-Metropole als Refugium auserkoren: 1994 beschloss die Sängerin Stephanie K., sich hier – und nirgendwo anders – häuslich niederzulassen. Bis dahin hatte sie bereits als Frontfrau etliche Erfolge eingeheimst: Swing, Rhythm’n‘ Blues, Fusion – die Songwriterin ist vielseitig aufgestellt. Trotzdem lässt sie sich gern zu Ausflügen über den großen Teich hinreißen: Für das Album „Subterranean Dream“ beispielsweise jettete sie anno 2007 in ihre alte Heimatstadt, um dort das Opus zu produzieren. Seite an Seite mit jungen amerikanischen Musikern, die es hervorragend verstanden, ihre sinnliche Stimme zu betonen. Neben Eigenkompositionen hat die Künstlerin auf dem Silberling berühmte jazzige Standardwerke neu interpretiert, obendrein Pop-Songs veredelt. Am 22. Oktober steht sie bei uns mit Richie Alexander – genau ihm, dem Alleskönner – für ein Duo-Programm auf der Bühne. Ab 20 Uhr.

Society-Klatsch bei einer Zichte Gauloises

Der Kneipenalltag steckt voller Überraschungen: Da muss sich der gute Mann von dem über der Eingangstür hängenden “TABAC”-Schild (in Frankreich das Zeichen für ausgewählte Kioske) förmlich angesprochen gefühlt haben. So parkte der Franzose seinen schweren Brummi zur besten Mittagszeit vor dem Lokal, hechtete aus dem Führerhaus, klopfte gegen mein Küchenfenster (wo ich gerade mit der Vorkocherei beschäftigt war) und begehrte deutlich Einlass. Ob ich ihm eine Packung Gauloises besorgen könne, fragte er mich entnervt, er sei von der elenden Kilometerfresserei völlig geschafft. Obwohl selbst bekennender Nichtraucher, half ich ihm mit einer Schachtel aus dem Automaten weiter – kostenlos. Im Gegenzug erzählte mir dann der Trucker über eine Viertelstunde lang den neuesten Pariser Society-Klatsch über Nicolas Sarkozy und dessen Gattin. Selten so gelacht.

Nächste Termine

  1. Mai 2012:
    Thin Men: Hommage an Bob Dylan (20:00)
  2. Mai 2012:
    Folk-Session – Offenes Forum (19:00)
  3. Mai 2012:
    Die Zwillinge und Special Guest (20:00)
  4. Mai 2012:
    In concert (1): Richard Alexander et sa Bande Originale (20:00)
  5. Mai 2012:
    In concert (2): Richard Alexander et sa Bande Originale (20:00)